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Ende der „Kompetenzlotsen“ in Bremen-Nord

Angebot der AWO Bremen zur sozialen und beruflichen Integration von jungen Menschen in Bremen-Nord wird eingestellt

17 Jahre lang halfen sie jungen Menschen in Bremen-Nord, doch nun ist Schluss: Die „Kompetenzlotsen“, ein Angebot der AWO Bremen, um Jugendliche beim Übergang von der Schule in Ausbildung oder Beschäftigung zu unterstützen, müssen zum 1. September 2024 ihre Arbeit einstellen. Das etablierte Angebot zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Integration von jungen Menschen wird nicht weiter finanziert.

Die Kompetenzlotsen, die im Jugendhaus Vegesack direkt bei der Großwohnanlage Grohner Düne ihren Sitz hatten, richteten ihr Beratungsangebot vor allem an benachteiligte junge Menschen, die keinen Schulabschluss haben, keinen Ausbildungsplatz finden oder ohne Arbeit sind. „Egal ob Probleme bei der Jobsuche, der Bewerbung oder bei Schwierigkeiten in Beruf oder Alltag – wir haben vor allem Menschen aus der Grohner Düne geholfen, aber auch aus ganz Bremen-Nord“, sagt Michael Brandstädter, langjähriger Leiter der Kompetenzlotsen. Rund 2000 Menschen konnten durch die Kompetenzlotsen unterstützt und viele davon in Arbeit gebracht werden. Das Projekt hatte einen präventiven Ansatz, betont Michael Brandstädter: „Unsere Zielgruppe waren junge Menschen von 16 bis 27 Jahren mit multiplen Problemlagen und wir haben maßgeschneiderte Angebote für sie entwickelt. Wer durch uns einen Job bekommen hat, war ganz gut in der Spur.“

Von Anfang an wurde das Angebot der Arbeiterwohlfahrt durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Diese Förderung ist jedoch bereits Mitte 2022 ausgelaufen. Danach wurde es über die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa sowie die Ausbildungsgesellschaft (ABiG) und teilweise durch den Innovationstopf der Senatskanzlei refinanziert. Doch auch damit ist nun, trotz intensiver Bemühungen der Mitarbeiter und des Trägers um eine Anschlussfinanzierung, Schluss. Das Sozialzentrum Nord, das ESF-Programm des Landes, die Jugendberufsagentur, das Ressort für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration und die Senatskanzlei haben es letztendlich nicht geschafft, das für junge Menschen wichtige Angebot zu retten. „Das ist bitter – vor allem für die jungen Menschen aus der Grohner Düne und ganz Bremen-Nord, die es ohnehin häufig schwer haben, ihren Weg in Beruf und Gesellschaft zu finden“, sagt Michael Brandstädter. Dabei ist der Bedarf, so der Sozialarbeiter, besonders an diesem Standort, der als sozialer Brennpunkt gilt, riesig und in den letzten Jahren merklich angestiegen.

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