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Der Sog des Krieges

AWO Konferenzraum ( Am Wall 179—180)

Vortrag von Dr. Rainer Stollmann, Prof. (emiritiert)

Wir erleben zurzeit eine grandiose öffentliche Unterschätzung des Krieges. Vor Jahrzehnten warnte Christa Wolf in ihrem Buch „Kassandra“: „Wann der Krieg beginnt, wissen wir. Aber wann beginnt der Vorkrieg?“ Heute posaunt der Spiegel, als ob man stolz darauf sein müsste: „Wir sind im Krieg mit Russland“. Man kann an den Leserbriefen in den Zeitungen abschätzen, dass die Kluft zwischen veröffentlichter Meinung und Volksmeinung selten so groß war wie jetzt. Der leichtfertig von Bismarck vom Zaun gebro­chene Krieg von 1870/71 zog den französischen Revanchismus und schließlich den schlafwand­lerischen Gang in den 1. WK nach sich. Dieser wiederum den Revisionismus gegen den Versailler Vertrag, schließlich den SS­Staat und den 2. WK. Krieg ist in jedem Fall ein Versagen der Politik. Ein schlimmer Krieg produziert den nächsten noch schlimmeren. Es kommt auf die richtigen, Rache vermeidenden Friedensschlüsse an. Die Menschen, deren Eltern (oder sie selbst) erfahren haben, was ein Krieg ist, sind tief erschrocken über die Leichtfertigkeit, die sich z.B. in der Abfälligkeit zeigt, mit der das Mani­fest gegen Aufrüstung aus den Reihen der SPD von den Medien aufgenommen wurde. Wer sagt, man solle sich mit seinen Friedenswünschen doch an Putin wenden, dieser könne ja den Krieg sofort beenden, demonstriert damit nur seine eigene Handlungsunwilligkeit. Boris Pistorius wirft den Manifest­Unterzeichnenden Realitätsverweigerung vor.

Anmeldung bitte unter 0421—79 02 57 oder www.anmeldungen.awo­-bremen.de

Die Universität der 3. Generation ist ein Projekt der AWO Bremen.

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