Diakonie und das Armenwesen in Bremen
Olbers-Saal im Haus der Wissenschaft (Sandstraße 4/5)
14.10.2025 | 19 Uhr Vortrag von Dr. Andrea Hauser, emp. Kulturwissenschaftlerin
Dieses Jahr jährt sich die Gründung der Diakonie von Unser Lieben Frauen in Bremen zum 500. Mal. Im Zuge der Reformation war die „Gotteskiste“, ein Armenkasten für die Versorgung der Armen und Bedürftigen der Kirchengemeinde, im Jahr 1525 zunächst in Unser Lieben Frauen gegründet worden. Neben der Fürsorge für die Armen der jeweiligen Gemeinden entwickelten sich die altstädtischen Diakonien zunehmend zu einer gesamtstädtischen Armenpflege, sammelten entsprechende Gelder und betreuten u.a. das städtische Arbeits- und Zuchthaus, das Armenhaus, Schulen und Krankenanstalten. Als sich 1875/78 im Zuge der Industrialisierung und Urbanisierung reichsweit eine kommunale Wohlfahrtspflege entwickelte, übernahmen sie die kommunale Verwaltung der offenen und geschlossenen Armenfürsorge in Bremen. Nach über 350jähriger Tätigkeit der bremischen Diakonien im Auftrag des Staates ging dieWohlfahrtspflege dann an die Kommune über. Der Vortrag zeichnet die gesellschaftlichen Leistungen der UrDiakonie von Unser Lieben Frauen durch ihre fünf Jahrhunderte nach und zeigt ihre Bedeutung bis heute in den Feldern Wohnungslosigkeit, Inklusion und Integration, kulturelle Arbeit und weltweite Ökumene angesichts zunehmender sozialer Ungleichheit und steigender Armut in Bremen.
Eine Veranstaltung der Wittheit zu Bremen, Historischer Gesellschaft & Stiftung Bremer Dom
Kosten: 2,50 pro Person (für Senior*innen)
Die Universität der 3. Generation ist ein Projekt der AWO Bremen.